UPDATE: Das Ende ist noch nicht besiegelt – Luk Truckparts Kaltennordheim.

Leserbrief von Bernd Arnrich

Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fa. Luk-Truckparts,

mit großer Sorge für unsere Region verfolge ich die Nachricht von der Entscheidung der Fa. LUK-Truckparts den Standort in Kaltennordheim zu schließen. Fast 30 Jahre nach der Wende, müssen immer noch viele Bewohner der Rhön weite Strecken in Kauf nehmen um an die Arbeit zukommen.

Ich pendele seit 25 Jahren nach Hessen und kann nur sagen wir müssen alles tun damit wir zukünftig für uns und  später für unsere Kinder gesicherte Arbeitsplätze in der Nähe haben. Eine Abwanderung und Rückgang der Bevölkerung durch den demographischen Wandel, kann man nur mit entsprechenden Lebensbedingungen begegnen. Hierzu zählt eine intakte Infrastruktur, ein vielfältiges Freizeitangebot und natürlich die Arbeit in der Region.

Ich möchte Euch an dieser Stelle, viel Mut und Kraft für den Kampf zur Erhaltung Eures Standortes wünschen. Ich hoffe für Euch, das man auch seitens der Politik hier eine vernünftige Verhandlungsbasis findet.

Viele Grüße

Bernd Arnrich

Kaltennordheim, OT Fischbach


Gastbeitrag von Rüdiger Christ

Ob sich dieser 17. April 2019 als Wendepunkt zur Rettung des Schaeffler Standortes Kaltennordheim herausstellen wird, dahinter steht ein großes Fragezeichen. Als sehr gutes Zeichen deutet Schäffler Konzern- und Gesamtbetriebsratsvorsitzender Norbert Lenhard die Kaltennordheimer Rathausrunde zur Rettung von Luk Truckparts.

Immerhin waren der Schaeffler Europamanager Jürgen Ziegler, Thüringens Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), Meiningens Landrätin Peggy Greiser (pl) und der Landtagsabgeordnete Manfred Grob (CDU) der Einladung des Kaltennordheimer Bürgermeisters Erik Thürmer (CDU) gefolgt.

Die Arbeitnehmerseite war durch Norbert Lenhard, Konzern- und Gesamtbetriebsratsvorsitzender, dessen Stellvertreter Ulrich Schöpplein, Andrea Preuß LuK Truckparts Betriebsratsvorsitzende und Uwe Laubach 1. Bevollmächtigter der IG Metall Eisenach vertreten. Als interessierter Beobachter hatte sich auch der Vorsitzende der SPD- Wartburgkreis Maik Klotzbach eingefunden.

Vor dem Rathaus hatten sich rund 50 LuK Truckparts Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren Transparenten eingefunden. Thüringens Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Tiefensee (SPD) wurde von ihnen mit freundlichem Applaus begrüßt. Tiefensee nahm sich trotz seines verspäteten Eintreffens Zeit für ein paar Worte mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

“Als Thüringens Wirtschafts- und Wissenschaftsminister werde ich natürlich alles einbringen um ihre Arbeitsplätze in Kaltennordheim zu sichern“ so Tiefensee.

„Wenn für die Gewinnung von Fachkräften in Südthüringen in den nächsten Jahren 4,5 Millionen Euro an Fördergeldern bereitgestellt werden sollten, ist das eine gute Sache, doch auch die bestehenden Arbeitsplätze müssen gesichert bleiben“ so die Forderung eines Luk Mitarbeiters.

Nach der Rathausrunde zog Thüringens Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee ein kurzes Resümee. Er sprach von einer ernsten Lage, man stehe aber erst am Anfang eine gute Lösung zu finden, wie der Schaeffler Standort in Kaltennordheim gehalten werden könnte.

So verwies Tiefensee auf die Option andere Produkte außerhalb der KfZ- Sparte fertigen zu lassen.

Die Arbeitgeberseite würdigte die Rathausrunde als konstruktiv. Nach ihrer Einschätzung ist noch alles offen.

„Das Ende ist noch nicht besiegelt, deshalb werde das kämpferische Engagement für den Erhalt des Kaltennordheimer Schaeffler Standortes fortgesetzt“, so die LuK Truckparts Betriebsratsvorsitzende Andrea Preuß abschließend.

Ein nächstes Treffen ist im August vorgesehen.


Zur Rettung des LUK Standortes sind noch mehr Institutionen beteiligt.

Agentur für Arbeit: Frau Theer
Büro des Parlamentarischen Staatssekretärs Christian Hirte: Alexandra Ender
Ortsteilbürgermeister Ulrich Schramm
Kommunalaufsicht SM: Michael Dölker
Werkleiter LUK Kaltennordheim: Thomas Koller
Wirtschaftsreferent im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft: Andreas Beutel
Leiterin Unternehmenskommunikation Schaeffler AG: Bettina Lichtenberg
Persönlicher Referent der Landrätin: Christoph Zimmermann
Stellv. Betriebsratsvorsitzende LUK Truckparts: Michael Trautvetter